7 Gründe, warum wir motorisierten Individualverkehr reduzieren sollten

1. Flächenverbrauch

Unversiegelter und richtig bewirtschafteter Boden bindet Kohlendioxid und Stickstoff. Damit leistet er einen Beitrag dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die tägliche Flächeninanspruchnahme in Österreich beträgt 11,8 Hektar pro Tag im Durchschnitt der Drei-Jahres-Periode 2016-2018. Sie liegt damit ein Vielfaches über dem bereits seit 2002 (!) geltenden Reduktionsziel der Strategie für nachhaltige Entwicklung von 2,5 Hektar pro Tag [1]. Straßenprojekte wie S 34, Lobautunnel, Waldviertelautobahn stehen dem Reduktionsziel entgegen.
[1] https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/raumordnung/rp_flaecheninanspruchnahme/ , 19.8.2019

2. Artenvielfalt

Straßenbauvorhaben wie etwa S 34, Waldviertelautobahn und Lobautunnel sind Projekte, die den Lebensraum gefährdeter oder gar vom Aussterben bedrohter Tierarten zerstören [2].

[2] https://www.verkehrswende.at/wp-content/uploads/2021/07/Beschwerde_210421a.pdf, 21.4.2021

3. Klimaschutz

Der Verkehrssektor gehört zu den hauptsächlichen Verursachern von Treibhausgasemissionen [3]. Der motorisierte Individualverkehr spielt hierbei eine große Rolle. Am Mobilitätsverhalten der Menschen anzusetzen, Bewusstsein und Strukturen für aktive Mobilität zu schaffen sind daher essentielles Anliegen der Verkehrswende.
[3] https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/luft/treibhausgase/

4. Gesundheit

Zu-Fuß-Gehen und Rad fahren fördert unsere Gesundheit. Jeder Mensch, der in Wien per Rad statt per Auto unterwegs ist, generiert einen volkswirtschaftlichen Nutzen von etwa 1 Euro pro gefahrenem Kilometer [4].
[4] Gesamtwirtschaftlicher Vergleich von PKW- und Radverkehr – Ein Beitrag zur Nachhaltigkeits-Diskussion. Gregor Trunk, Diplomarbeit am Institut für Verkehrswesen, Universität für Bodenkultur, 2010

5. Luftschadstoffe und Mikroplastik

Laut einer 2018 für Deutschland durchgeführten Fraunhofer-Studie [5] ist der Straßenverkehr DER Hauptverursacher für Mikroplastik. Mit dem Abrieb von Reifen, Asphalt und Bodenmarkierungen ist der Straßenverkehr für mehr als 50 (!) Prozent des gesamten Mikroplastiks in der Umwelt verantwortlich.

Stickstoffoxide entstehen überwiegend als unerwünschtes Nebenprodukt bei der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen bei hoher Temperatur. Der Hauptverursacher der Emissionen in Österreich ist der Verkehrssektor. Auch für Kohlenstoffmonoxid und Benzol ist die wichtigste Quelle der Straßenverkehr [6].

[5] J. Bertling et al., Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik. Ursachen, Mengen, Umweltschicksale, Wirkungen, Lösungsansätze, Empfehlungen, Kurzfassung der Konsortialstudie, Fraunhofer Institut für Umwelt- Sicherheits- und Energietechnik Umsicht (Hrsg.), Oberhausen, Juni 2018
[6] W. Spangl, Ch. Nagl, Jahresbericht der Luftgütemessungen, Umweltbundesamt GmbH, Wien, 2018 2. korrigierte Auflage

6. Lärm

In 49,5 Prozent der Fälle wird Verkehrslärm als Ursache für Lärmstörung genannt [7]. Dabei wirkt sich die gefahrene Geschwindigkeit auf den Lärmpegel aus. So vermindern sich die Lärm-Emissionen um 2 Dezibel, wenn das Tempo von 100 auf 80 km/h  reduziert wird [8].

[7] http://www.laerminfo.at/ueberlaerm/laermbetroffenheit/mikrozensus_2015.html , 19.8.2019
[8] https://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/verkehr/fahrzeugtechnik/pkw/tempo/ , 19.8.2109

7. Unfälle

2018 wurden laut Statistik Austria in Österreich 46.525 Personen bei Verkehrsunfällen verletzt [9]. Verkehrsunfälle betreffen nicht nur die Opfer selbst sondern unsere Gesellschaft insgesamt etwa durch psychische Belastungen, materielle Schäden und Rehabilitationskosten.
[9] http://www.statistik.at/web_de/statistiken/energie_umwelt_innovation_mobilitaet/verkehr/strasse/unfaelle_mit_personenschaden/index.html, 21.8.2019